Mentaltraining Klettern

“Der wichtigste Muskel beim Klettern ist unser Gehirn” – Wolfgang Güllich hat diese Tatsache früh erkannt und in Worte gefasst. Und dennoch sehen wir viel mehr Kletter:innen am Campus-Board trainieren, als dass sie sich mit mentalem Training befassen.

Unsere Gedanken haben eine enorme Macht über unsere Handlungen und damit auch über unsere Leistung Beim Klettern wird Mentaltraining allzu oft mit der Bekämpfung unserer Ängste gleichgesetzt. Doch beim mentalen Training geht es um viel mehr: 

Mentaltraining beim Klettern beschreibt das systematisch-strukturierte Trainieren der Verkettung von Gedanken, Gefühlen und Körperreaktionen. Mentaltraining dient vor allem dazu, die Qualität von Training und Wettkampf zu verbessern. Es fördert also die Leistungsentwicklung und versetzt Kletter:innen in die Lage, die Leistung im entscheidenden Moment (Wettkampf oder auch onsight-Go) optimal abzurufen. 

Dein Mental- Training

Grundlage für die Wirksamkeit von Mentaltraining im Sport ist das Ineinandergreifen von Kopf und Körper: Der Kopf folgt immer dem Körper und umgekehrt (Body-over-mind Abläufe und Mind-over-Body-Abläufe). Mentaltraining beinhaltet viel mehr als den Umgang mit unseren Ängsten beim Klettern. Es kann Dir auf vielfältige Weise aufzeigen, wie Dich Deine Gedanken und Emotionen positiv unterstützen können, anstatt Dir im Weg zu stehen. Und das übrigens nicht nur beim Klettern ;). 

Dein mentales Training

Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit ist eine gemeinsame Wellenlänge. Ob wir diese haben, finden wir am besten bei Deinem ersten Termin heraus! Du erzählst uns, was Dich bewegt und was Du gerne erreichen möchtest. Wir sagen Dir, wie wir Dich dabei unterstützen können. 

Mentaltraining Klettern

Dauer:   60 Min. 

Kosten:   89 €

Inhalte Mentaltraining

Workshop Mentaltraining

Dein Interesse am Mentaltraining ist geweckt und Du willst gerne mehr über die verschiedenen Bereiche erfahren? Dann ist unser Workshop zum Thema Mentaltraining genau das Richtige für Dich! An einem Tag geben wir Dir Einblicke in die wichtigsten Methoden des Mentaltrainings und zeigen Dir praxisnah, wie Du diese in Dein Klettertraining integrieren kannst. In einer Gruppe von maximal 8 Teilnehmer:innen befassen wir uns mit folgenden Themen: 

#1 Ziele: Wie Du sie richtig formulierst und wie sie Deine Motivation steigern können.

#2 Stärken: Wie Du sie erkennst und stärkst, damit sie ein starkes Fundament für Deine Ziele bilden können. 

#3 Emotionen: Erkenne Deine Verhaltensmuster auf bestimmte Emotionen (u.a. auch Angst) und entwickle neue, konstruktive Strategien im Umgang damit. 

#4 Visualisierung: Was verbirgt sich dahinter und wie kannst Du davon beim Klettern profitieren?

#5 Die Macht unserer Gedanken: Wie beeinflusst unser Mindset unser Handeln – und noch viel wichtiger: Wie können wir unser Mindset beeinflussen.

#6 Der innere Dialog: Warum Du ihm zuhören solltest und wie Du selbst als Chef Dein inneres Team steuern kannst. 

Gemeinsam schaffen wir eine angenehme und vertrauensvolle Lernatmosphäre, in der Du Dich optimal weiterentwickeln und mit anderen Kletter:innen austauschen kannst. 

Der Umgang mit Angst ist vermutlich einer der häufigsten Gründe, warum sich Kletter:innen für ein Mentaltraining entscheiden. Angst ist jedoch nur eine von sehr vielen Emotionen, die uns beim Klettern begegnen können. Body-Mind-Verbindungen sind heute wissenschaftlich erwiesen. Was genau bedeutet das? Unsere Psyche wirkt sich auf körperliche Empfindungen und damit auf unsere Leistungsfähigkeit aus. Ebenso wirkt sich körperliche Bewegung positiv auf unser psychisches Wohlergehen aus. Beim Mentaltraining geht es darum, sämtliche psychologische Hürden zwischen dem Potenzial und der Leistung zu bearbeiten und auf diese Weise die Qualität von Training und gegebenenfalls auch Wettkämpfen zu erhöhen. Und Angst ist eben nur eine von vielen psychologischen Hürden beim Klettern. Selbstzweifel, Motivationsverlust, Konzentrationsschwäche und vieles mehr können sich auf Deine Freude beim Klettern auswirken. Und mit Mentaltraining kannst Du an all diesen Themen arbeiten. 

Was Du beim Mentaltraining lernst, hängt ganz davon ab, was Du Dir für Ziele setzt. Bei Kindern und Jugendlichen aus dem Leistungssport steht der Umgang mit Druck bei Wettkämpfen oft im Fokus des Trainings. Bei Hobbykletter:innen ist es häufig der Umgang mit Angst. Mentaltraining kann Dir aber auch ganz konkret dabei helfen, Bewegungsabläufe beispielsweise mittels Visualisierung schneller zu erlernen. Kurz: Mentaltraining kann Dich in vielen Bereichen unterstützen. Es zielt weniger auf quantitative Ergebnisse ab (wie zum Beispiel dem Ziel, eine 8+ durchzusteigen) als auf qualitative Ziele (zum Beispiel öfter im Flow zu klettern oder mutiger im Vorstieg zu werden). 

Ob wir Dich ausschließlich mental trainieren oder ob das Mentaltraining ein Aspekt Deines individuellen Klettercoachings ist, entscheidest Du. Wir gestalten sowohl Mentaltrainings als auch unsere Klettercoachings allgemein sehr individuell nach den Bedürfnissen und Vorstellungen der Teilnehmer:innen. 

Hierfür gibt es keine pauschale Antwort. Grundsätzlich kannst Du Deine Gedanken ähnlich trainieren, wie Deine Muskeln. Oft zeigen sich erste Erfolge sehr schnell. Bei Bereichen, in denen Deine Glaubenssätze bereits fest verankert sind, kann das „Überschreiben“ alter Gedankenmuster aber auch mal länger dauern. Doch Geduld und regelmäßiges Üben zahlen sich aus. Denn die Wirkung vieler Methoden des Mentaltrainings ist heute wissenschaftlich erwiesen. 

Der Gedanke, Mentaltraining sei nur für Profisportler relevant, hält sich fest in vielen Köpfen. Ja, Profisportler bringen mehr Leistung und die Schwierigkeitsgrade, die Adam Ondra einfach so flasht können die allermeisten Breitensportler:innen nicht mal projektieren. Doch wer beim Mentaltraining nur den Leistungsaspekt betrachtet, hat einen elementaren Aspekt übersehen:  Denn beim Mentaltraining geht es nicht um die Leistung, die am Ende abgerufen wird, sondern um die Qualität der Leistungserbringung – im Training und im Wettkampf. Und spätestens mit dieser Erkenntnis sollte deutlich werden: Auch Breitensportler:innen können an der Qualität ihres Trainings arbeiten, und wenn es nur darum geht, mit mehr Spaß zu klettern.

Dieser Gedanke greift ein wenig kurz. Wer das Augenmerk von Mentaltraining auf die Prävention richtet, kann sich Methoden aneignen, die mentale Schwierigkeiten vorbeugen können. Lernen Kletter:innen schon frühzeitig das Konzept der Verkettung zwischen Gedanken, Gefühlen und Bewegung, sind sie in der Lage, diese psychisch und körperlich wahrzunehmen und bewusst zu steuern. Wie in so vielen anderen Lebensbereichen auch, gilt auch hier: Prävention ist mit deutlich weniger Aufwand verbunden, als Schadensbekämpfung. Vor allem für Kinder und Jugendliche, die im Kader trainieren, kann der Aspekt des Mentaltrainings gar nicht hoch genug bewertet werden.