Glücklicher Klettern - 5 mögliche Vorsätze für das Jahr 2022

Bye bye 2021 – Hello 2022! Wie haltet ihr es so mit guten Vorsätzen fürs neue Jahr? Sinnlos, da sie eh bis spätestens Mitte Januar wieder vergessen sind und über Board geworfen wurden? Wir finden, sie verdienen eine Chance! Denn ohne Ziele ist es schwer, etwas zu erreichen. Und außerdem bietet jeder gute Vorsatz eine Gelegenheit, einen Erfolg zu feiern – nämlich dann, wenn Du Dein Vorhaben in die Tat umgesetzt hast. Wer also mehr Vorsätze hat, wird auch mehr Grund zu feiern haben. Und deshalb machen wir Dir ein paar Vorschläge, welche Vorsätze Du Dir für Deine Kletterei nehmen könntest. Mit mehr Spaß klettern in 2022? Diese 5 Vorsätze können Dir dabei helfen, das zu erreichen: 

1) Weg von den Graden - hin zum Prozess

Wenn wir Kletter*innen bei unseren Coachings nach ihrem Ziel fragen, kommt so häufig die Antwort: Ich möchte den nächsten Grad erreichen. Schwierigkeitsgrade haben im Klettersport leider dazu geführt, dass wir viel zu viel Wert darauf legen und viel zu viel daran bemessen. Doch dabei geraten so viele Facetten des Kletterns zwangsläufig in den Hintergrund. War es wirklich nur ein guter Klettertag, wenn wir eine für uns schwierige Route durchgestiegen sind? Und klettern wir wirklich nur besser, wenn die Zahl, die unten steht, steigt? Wer sich verbessern möchte, sollte den Fokus auf die Aspekte legen, in welchen noch Potenziale schlummern. Das kann der Umgang mit der eigenen Angst sein, das kann die Fußtechnik sein, Ausdauertraining oder vieles andere mehr. Wenn wir den Fokus auf den Weg dahin richten und den Weg für uns erleben, macht das Klettern viel mehr Spaß. Und am Ende des Tages kann es ironischerweise auch zu dem führen, was wir eigentlich ein bisschen aus den Augen verlieren wollten, nämlich den nächsten Grad.

Klettervorsätze 2022

2) Ab und zu mal Halle wechseln

Hier in München und Umgebung geht es uns ganz schön gut: Viele verschiedene Kletterhallen stehen uns für unseren Lieblingssport zur Verfügung. Und trotzdem haben wir oft unsere Lieblingshalle, in der wir einen Großteil unsere Zeit verbringen. Dabei kann ein Hallenwechsel ein super Trainingsimpuls sein und richtig viel Spaß machen. Denn in jeder Halle gibt es unterschiedlich geneigte Wände, andere Griffsets und vielleicht auch andere Routenschrauber. Was uns das bringt? In jeder Halle fühlt sich das Klettern ein bisschen anders an. Wir können viele neue Erfahrungen sammeln, die unseren Erfahrungsschatz und Bewegungsrepertoire erweitern. Und das ist ein wichtiger Aspekt im Lernprozess. Und denken wir an das Klettern am Fels, entspricht es vielmehr dem Wesen der Kletterei, ab und zu mal die Halle zu wechseln. Denn auch dort gilt: Kein Fels ist wie der andere. Probiert es einfach mal aus und erfreut euch an den neuen Eindrücken, die sich eurer Kletterei bieten.

3) Stürzen in den Kletteralltag integrieren

Viele kostet es ein bisschen Überwindung – doch es gibt so viele Gründe, das Stürzen in den Kletteralltag zu integrieren. Unser Gehirn folgt zunächst der Logik, dass es gefährlich ist, aus größeren Höhen zu stürzen. Das ist auch gut so, denn damit schützt uns unser Gehirn vor Leichtsinn. Doch beim Klettern führt es dazu, dass wir Angst bekommen, wenn wir eine Stelle über dem Haken nicht souverän meistern können. Es braucht viele Erfahrungen, um dieser Angst zu begegnen – vieler positiver Sturzerfahrungen. Erst wenn sich diese in unserem Gehirn manifestiert haben und wir wissen “uns passiert nichts”, kann die Angst weichen und wir bleiben auch bei diesen Stellen entspannt. Ein positiver Nebeneffekt: mehr Spaß beim Klettern. Und weil zu einer Seilschaft immer zwei gehören, noch ein kurzer Blick auf die sichernde Person: Stürze halten und im Idealfall weich zu sichern, gehört zu den essentiellen Aufgaben der sichernden Person. Auch wenn das gute und weiche Sichern keine Wissenschaft ist, etwas Übung erfordert es schon. Regelmäßiges Halten von Stürzen bringt Routine. Routine (vorausgesetzt, wir machen alles dabei richtig) bringt Sicherheit. Sicherheit bringt Spaß :). Ihr habt Lust auf ein Sturztraining bei climBe? Wir freuen uns und leiten euch gerne professionell dabei an! 

4) Vertrauen aufbauen und stetig daran arbeiten

Das A und O einer guten Seilschaft ist Vertrauen. Sicherlich habt ihr die Erfahrung auch schon gemacht: Wenn ihr der sichernden Person zu 100% vertrauen könnt, fühlen sich selbst schwere Routen etwas leichter an. Denn der Kopf ist frei, der Fokus beim Klettern. In neuen Seilschaften ist es besonders wichtig, das Vertrauen aufzubauen. Doch selbst in eingespielten Seilschaften sollten wir uns immer wieder bewusst machen: Vertrauen ist nichts, was wir als gegeben erwarten können. Deshalb sollten wir immer wieder an diesem Thema arbeiten. Zum Beispiel mit einer offenen Feedbackkultur, indem Du Dinge ansprichst, die Dir als Kletter*in wichtig sind. Beispielsweise: “Es ist mir wichtig, dass Du beim Partnercheck nicht nur einen kurzen Blick auf den Knoten wirfst, sondern richtig schaust.” Oder indem Du Rückmeldung einholst: “War es ok, wie ich Dich gesichert habe?”. Ein ehrlicher und wertschätzender Austausch kann Vertrauen aufbauen. Weitere Tipps zu diesem Thema lest ihr in unsere Serie zum Thema Vertrauen. Hier geht es zu Teil 1

5) Aufwärmroutinen in den Kletteralltag integrieren

Endlich in der Halle und sofort an die Wand? Ein typisches Bild. Gründliches Aufwärmen sehen wir eher selten. Dabei ist es so wichtig, unsere Muskeln und Gelenke auf die Belastung des Kletterns vorzubereiten. Wusstest Du, dass die Fingerstrukturen bis zu 120 Züge brauchen, um für die Kletterbelastung vorbereitet zu sein? Kalte Muskeln sind viel verletzungsanfälliger… eigentlich brauchen wir gar nicht weiterreden, oder? Also ab 2022: Vor jeder Kletter-Session eine kleine Aufwärmeinheit integrieren. Anregungen findet ihr unter anderem hier. 

Fallen euch weitere gute Vorsätze ein für eure Kletterei 2022? Schreibt sie uns in die Kommentare. Wir freuen uns auch über weitere Anregungen!

Ihr hättet gerne Unterstützung dabei, eure ganz persönlichen Vorsätze zu erreichen? Wir helfen euch gerne dabei! Vielleicht bei einem Individuellen Startercoaching

 

Das Team von climBe wünscht frohe Weihnachten und ein gesundes und glückliches Kletterjahr 2022!